FBWT Logbook

Mogadishu – Seychelles

11HCMMFSIA731 NM5h50mins

Dieser Flug schien ein Langweiliger werden zu wollen. Der angesagte Wind sollte mir guten Vortrieb möglich machen, ich setzte eine ehrgeizige Ankunftszeit. Doch wie das so oft ist, macht Mutter Natur einem einen Strich durch die Rechnung. So war es die ganze Zeit über sehr böeig und ich musste permanent nachkorrigieren um einen halbwegs stabile Fluglage zu erreichen. Ausserdem hatte ich den hinteren Gepäckraum überladen und hing dementsprechen wie ein nasser Sack im Wind. Ein Ausfahren der Klappen auf 1° half, jedoch gingen die Klappen in dieser Positon fest. Mit dieser Konfiguration war, selbst als der Wind sanfter wurde, kein Halten des Zeitplans mehr möglich, ich wollte nur noch ankommen. Die Seychelles sind ein Reise wert, schon von weitem sieht man die Hauptinsel, dann geht es im Anflug durch ein kleines Tal, über die grösste Staddt der Insel drüber hin zur Landebahn. Ich überflog alles, drehte um und kam im Endanflug etwas lang aufgrund der nicht einsetzbaren Klappen. Aber unten ist unten, einmal umdrehen und festmachen. Und genau dabei habe ich wohl einen Felsen übersehen und setzte die B314 auf Grund. Der Schaden war mit 34.000 Euro gering (Kaufpreis 9 Mill. Euro), doch meine Bewertung war logischerweise im Eimer.

Seychelles – Male

12FSIAVRMM1204 NM9h30mins

Der bisher längste Flug, den ich jemals geflogen bin, nonstop und ohne Zeitbeschleunigung. Zugegeben, die Aussicht 9h im Cockpit sitzen zu müssen, löste nicht nur positive Erwartungen in mir aus. Aber mein Reisekollege Stefan Hirche kam mit einer Meldung, die mich aufhorchen liess: ‘Ich flieg heut mit der Catalina.’ Schön, schön, im Formationsflug vergeht die Zeit gleich schneller. Und so starteten wir im Morgengrauen und liessen die Seychellen hinter uns, um einmal durch den indischen Ozean zu kreuzen. Vollbeladen mit Sprit war der Start alleine schon eine Herausforderung, ich machte aber alles richtig und sogar meine Zylinderkopftemperaturen blieben diesmal innerhalb der vorgeschriebenen Werte. Während der Reise gab es nur ein paar Mal eine kräftige Windänderung, trotzdem flogen wir permanent mit Rückenwind. Meine Crew hatte alle Hände voll zu tun, 3mal wurde Essen serviert, einmal gabs nen Snack und Drinks für alle gab es auch 3 mal. Das Wetter meinte es wirklich gut mit uns, erst in Male beim Endanflug kam auf einmal Dunst auf. Die inzwischen tiefstehende Sonne blendete mich zusätzlich und ich hatte Mühe die Insel zu erkennen. Schlussendlich hat aber alles perfekt geklappt und ich konnte nach dem Vertäuen zufrieden und todmüde auf mein Kissen sinken.

Male – Phuket

13VRMMVTSP1496 NM10h29mins

Im Vergleich zum letzten Flug setzte ich dieses Mal noch einen drauf und flog die Strecke nach Phuket direkt, mehr als 10 Stunden. Der Start in Male noch bei hervorragendem Wetter kämpfte ich mich schwer beladen auf Reiseflughöhe. Der Cruise ist die meiste Zeit ruhig, erst am Schluss kommt immer wieder Regen auf, dichte Wolken bescherten ein unruhiges Gefühl. Dann wurde es auch noch dunkel, gerade rechtzeitig taucht dann Phuket aus den Wolken auf. Die Landung gelingt weich am Strand entlang, der Bremsschaden von FSP fällt mir dann gar nicht mehr auf, erst im Abschlussbericht bemerke ich den Fehler.

Phuket – Penang

14VTSPWMKP207 NM1h28mins

Endlich, endlich wieder mal ein Flug mit der alten Dame. Nach etliche Startschwierigkeiten wegen Überhitzung (3mal hatte ich den Flug schon probiert und kam nicht auf Reiseflughöhe) war es diesmal kalt genug um die Weltumrundung fortzusetzen. Nachdem der letzte Flug aber schon ein bisschen her ist, diesmal nur ein kurzer Hops um wieder mit dem Gerät vertraut zu werden. Den Passagieren ist meine Ungeübtheit nicht aufgefallen, für sie war es ein ganz toller Flug.

Penang – Changi

15WMKPWSSS358 NM2h33mins

Nach dem eingeschobenen Stopp ist dieser Flug auch etwas kürzer. Singapore stand schon lange als Ziel fest, zu schön liegt diese Scenery. Die B314 schnurrt mit leichtem Rückenwind die Küste entlang, ein paar Wolken am Himmel stören den Flug kaum. Beim Anflug auf Changi überholt mich eine MD11. Dann rührt sich was im Funkgerät, Singapore Radar ist online. Ungläubig fragt mich der Controller 2mal und dann auch noch per Chat, ob es sich wirklich um ein Flugboot handelt. Ich bekommen alle gewünschten Freigaben und bin quasi eigenverantwortlich unterwegs. Ich umrunde die Insel um am Nordende des Flughafens beim Changi Golf Club zu landen. Gerade im Anfug setzt aber auch bereits erwähnte MD11 zur Landung an und ich muss abdrehen. Beim 2. Anflug klappts und ich melde mich beim Controller ab. War für uns beide das erste Mal: Er hatte noch nie ein Flugboot und ich noch nie einen Controller bei einer Landung mit der B314. Das Desaster folgt zum Schluss: Im Wasser ist dank schlechter Programmierung ein 2m hoher Spalt, über den ich beim Taxi drüberrutsche. FSPassengers erkennt das als Absturz, ganz toll. Wieder ein perfekter Flug, für den es keine Punkte gibt.